Die heutigen Küchengenüsse sind das, was die Faschingszeit verspricht - köstlich, verrückt und bunt.
Bunt und verrückt ist auch das Treiben auf den Straßen, in den Geschäften, Supermärkten und im Netz des WWW - ist der Februar doch Hochsaison für Verkleidungskünstler ;-)
Bereits in vorchristlicher Zeit oder im antiken Rom tauschten die Bürger zum närrischen Fest ihre gesellschaftlichen Rollen. Es ging sogar so bunt zu, dass die bestsehende gesellschaftliche Ordnung während der Faschingszeit außer Kraft gesetzt wurde. Durch die Darstellung von Masken wurde der Winter, unerwünschte Geister vertrieben, negative Mächte bewältigt und der Frühling begrüßt. Auch heute schlüpfen Narren mit Hilfe von Kostümen, Perücken und Schminke in eine andere Haut.
Unter diesem Motto habe ich den Karneval auf den Teller gezaubert. Mit all der Raffinesse, Ausgelassenheit und seinem närrischen Treiben.
Ein fröhliches Faschingsrambazamba!
Rote Rübenschaumsuppe
Wusstet ihr eigentlich, dass die Rote Rübe ihren Ursprung im Mittelmeerraum hat und bereits die Römer und Griechen in der Antike vom gesundheitlichen Nutzen überzeugt waren?
Zutaten für 4 Portionen
60 dag Rote Rüben
1/4 l Schlagobers
1 l Rindsuppe oder Gemüsesuppe für Vegetarier
12 dag Wurzelgemüse
1 Zwiebel
1 TL Kren (frisch gerieben)
1/16 l Weißwein
2 cl Rotwein oder Himbeeressig
1 Messerspitze Kümmel (gemahlen)
Muskatnuss, Salz, Pfeffer
Olivenöl
So funktioniert´s
Rote Rüben mit der Schale in einem Topf mit Wasser, Lorbeerblatt und einem Spritzer Essig weich kochen (ca. 45 Minuten). Achtung! Damit die Farbe auch schön erhalten bleibt, stecht die Knolle während des Kochvorganges nicht an. Die Rüben schälen und in Würfel schneiden.
Wurzelgemüse, geschälten Zwiebel in Würfel schneiden. In Olivenöl anschwitzen und mit Weißwein ablöschen. Die in Würfel geschnittenen Roten Rüben, Gewürze hinzufügen, mit Suppe aufgießen und so lange kochen lassen, bis das Gemüse weich ist.
Kren hinzugeben, mit Obers aufgießen, mit Essig oder Rotwein abschmecken, mit dem Stabmixer pürieren und passieren.
Tipp Eurer Häferlguckerin!
Damit die kräftige Farbe der Roten Rüben auch dort bleibt, wo sie hin gehört, verwendet beim Verarbeiten der Rüben Küchenhandschuhe und schneidet sie am Besten auf einem Kunststoffbrett oder Teller - denn die rote Farbe im Holzbrett ist wirklich hartnäckig!
Narrisch guate Tortellini tricolore
Zutaten für 4 Portionen
Für den Teig:
100 g Hokkaidokürbisfruchtfleisch
100 g Blattspinat passiert bzw. Cremespinat
100 g Mus von roten Rüben
3 Eidotter
1 Eiklar (zum Bestreichen)
125 g Mehl
125 g Hartweizengrieß
Salz
Für die Füllung:
250 g Ricotta
50 g Kürbisfruchtfleisch
50 g Blattspinat
100 g Pecorino gerieben
1 Ei
1 Knoblauch
Salz, Pfeffer, Muskat
zum Anrichten:
einige Salbeiblätter (bevorzugt frische), 80 g Butter, Pecorino
So funktioniert´s
Das Backrohr auf 200°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Den Kürbis in dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im Backrohr ca. 20 Minuten weich garen. Den ausgekühlten Kürbis fein pürieren und 1 EL für die Fülle zurückhalten.
Den Kürbis, Blattspinat und das rote Rüben Mus mit jeweils einem Eidotter verrühren, mit jeweils einem Drittel der restlichen Zutaten zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten. Die Teige jeweils in Frischhaltefolie hüllen und 30 Minuten ruhen lassen.
Währenddessen den Ricotta und Pecorino dritteln. Jeweils ein Drittel mit Kürbismus, Blattspinat und dem Ei verrühren, mit Gewürzen abschmecken (ein Drittel der Fülle bleibt neutral, also nur Ricotta und Pecorino).
Die Teige jeweils auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Kreise von ca. 10 cm Durchmesser ausstechen. Etwa 2 TL der jeweiligen Fülle auf die Mitte setzen, rundherum mit Eiklar bepinseln und zu Halbkreisen falten. Die Ränder gut andrücken. Tortellini formen und die Teigspitzen zusammendrücken.
In kochendem Salzwasser ca. 6 Minuten leicht köcheln lassen.
Die gewaschenen, trocken getupften Salbeiblätter in zerlassener Butter kurz anbraten. Abgetropfte Tortellini unterschwenken und auf Teller anrichten, mit Käse bestreuen.
Gebackene Faschingsmäuse auf Jasmin-Vanille-Sauce
Für dieses Dessert kann ich endlich wieder meine Küchenfee einsetzen ;-)
Teige, wie dieser Germteig werden in der Küchenmaschine ruckzuck fertig und während die Maschine ihre Dienste tut, hat man die Hände frei für andere Dinge ;-)
Zutaten für 4 Personen
200 g Mehl glatt
30-40 g Germ
100 ml Milch
2 Eidotter
2 EL Zucker
2 EL Butter (geschmolzen)
1 EL Rosinen - da ich Rosinen in Kuchen nicht ausstehen kann, nehme ich stattdessen Cranberries
1 Schuss Rum
1 TL Zitronenzesten
1 Prise Salz
Pflanzenöl oder Butterschmalz zum Herausbacken
Staubzucker zum Bestreuen
Für die Jasmin-Vanille-Sauce:
5 Eidotter
50 g Zucker
1/8 l Milch
1/8 l Schlagobers
1 TL Vanillepaste bzw. 1 Vanilleschote
1 EL Jasmintee (Grüner Tee mit Jasminblüten)
So funktioniert´s
Für das Germdampfl etwas von der lauwarmen Milch mit Zucker und der Germ in einem Häferl verrühren und an einem warmen Ort aufgehen lassen. Milch, Mehl, zerlassene Butter, restlichen Zucker, Salz, Zitronenzesten, Cranberries, Rum, Dotter und Dampfl vermengen und zu einem lockeren, glatten Teig verkneten. Der Teig soll sich gut von der Schüssel lösen, dann ist er perfekt. Den Teig mit einem Tuch abdecken und die Schüssel an einen warmen Ort stellen und auf mindestens das Doppelte aufgehen lassen.
In einer tiefen Pfanne das Pflanzenöl bzw. Butterschmalz erhitzen. Einen Esslöffel mit heißem Fett bestreichen, kleine Nockerl ausstechen, ins heiße Fett geben und rundherum knusprig herausbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Für die Jasmin-Vanille-Sauce Eidotter, Zucker und etwas Milch verrühren. Die restliche Milch mit der Vanillepaste und dem Schlagobers aufkochen, den Jasmintee zufügen und etwa 3 Minuten ziehen lassen. Die Mischung durch ein feines Sieb passieren, die Teeblätter leicht ausdrücken. Die etwas ausgekühlte Mischung mit der Eigelbmischung verrühren und vorsichtig unter ständigem Rühren auf etwa 80 °C erhitzen, bis die Sauce dick zu werden beginnt. Achtung - die Mischung darf nicht kochen, sonst gerinnt das Eigelb.
Die Mäuse mit der Sauce auf Teller anrichten und mit Staubzucker bestreuen - wenn´s noch einen winterlichen Touch haben soll, dann eine Prise Zimt unter den Staubzucker rühren.
Fasching, grüß mir den Frühling
Die Tischdeko ist simpel, elegant und raffiniert gleichzeitig. Die Stoffserviette und das Besteck habe ich mit einem Stoffband locker umwickelt und darüber eine Faschingsmaske drapiert - die ich einfach aus einem stärkeren Papier ausgeschnitten habe.
Farblich abgestimmte Blümchen in einer hübschen Tonvase und der reizende Piepmatz aus Holz sind meine ersten Frühlingsboten - Boten, die den Winter vertreiben.
Zweige eines Haselnussstrauches habe ich zusammengeflochten und mit Draht zu einem Ring geformt, der gemeinsam mit Deko nach Wahl auf einem großen Teller mit Teelichthalter und einem Kerzenständer aus Beton strahlendes Frühlingsflair auf den Tisch zaubert.
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