Wohlklingende Namen auf Speisekarten oder Rezeptvorschlägen gibt´s genügend. Kann man sich aber auch immer etwas drunter vorstellen? Habt ihr Gäste, seid ihr garantiert mit fragenden, schon fast ängstlichen Blicken konfrontiert, wenn etwa ein "besoffener Kapuziner" oder "armer Ritter" aufgetischt wird. Überraschung hin oder her, da gibt´s ohne Zweifel gewissen Erklärungsbedarf.
Gerichte und deren Bezeichnungen sind oft nicht selbsterklärend, man weiß nicht auf Anhieb, was sich hinter dem Namen verbirgt oder was in den kreativen Variationen drinnen steckt. Oft kann man da bloß der Fantasie freien Lauf lassen, sich von der Zusammensetzung gewisser Zutaten, die man in dieser Form bisher noch nicht kannte, überraschen lassen. Und einfach mutig und experimentierfreudig sein - eben wie zu Ostern, wenn man erwartungsvoll auf Osternestersuche geht.
Heute begeben wir uns auf vorösterliche Entdeckungstour, auf Spurensuche durch die kulinarische Genusswelt. Entdecken wir vollkommen neue Geschmackswelten - lasst euch überraschen!
Spaghettini mit weißer Tomaten-Vanille-Sauce
"Experimentell" dachte ich, als ich das erste mal von diesem interessant klingenden Pastagericht las. Gleich daraufhin ausprobiert hat es mich fast umgehauen, so genial ist die Kombination.
Zutaten für 4 Portionen
400 g Spaghettini
1,3 kg reife Tomaten
1 TL Meersalz
1 TL Zucker
40 g Schalotten
1 EL Butter
1/2 TL Vanillepaste
100 ml Schlagobers
100 g Crème fraiche
Salz, Pfeffer
2 EL frisch geriebener Parmesan
25 g Pinienkerne
2 Bund Rucola
Öl zum Frittieren
So funktioniert´s
Für den Tomatensaft die Tomaten grob würfeln, im Mixer mit Meersalz und Zucker pürieren. In ein mit einem Tuch ausgelegtes Sieb schütten, über Nacht abtropfen lassen, es sollte etwa 1/2 l Saft entstehen.
Schalotten schälen, fein würfeln, in zerlassener Butter glasig anschwitzen. Vanillepaste unter die Schalotten rühren. Mit Tomatensaft aufgießen und alles auf etwa 200 ml reduzieren. Schlagobers und Crème fraiche unterrühren. Erneut um 1/3 einkochen, salzen, pfeffern und geriebenen Parmesan einrühren.
Pinienkerne ohne Fett goldbraun rösten. Öl erhitzen, den absolut trockenen Rucola darin frittieren, bis er kross ist, auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Spaghettini al dente garen, in vorgewärmte tiefe Teller verteilen und die Sauce darüber gießen. Pinienkerne und frittierten Rucola darauf anrichten.
Himbeer-Trifle mit Limoncello
Trifle - ein englischer Süßspeisenklassiker, der dem italienischen Tiramisu sehr ähnlich ist - ist Schicht für Schicht Genuss.
Zutaten für 4 Personen
2 Orangen
75 ml Limoncello (italienischer Zitronenlikör)
100 g Löffelbiskuits
250 g Mascarpone
2 EL Zucker
2 Eidotter
Zesten von 1 Bio-Zitrone + Saft
1 TL Vanillepaste
Beeren nach Lust und Laune (z.B. Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren)
100 g feine Bitterschokolade zum Raspeln
So funktioniert´s
Orangen auspressen, den Saft in eine Schüssel geben, den Zitronenlikör einrühren - probieren, ob das Verhältnis Süße-Alkohol stimmt.
Dotter mit Zucker schaumig schlagen, Mascarpone Vanillepaste und Zitronenzesten unterrühren, mit Saft der Zitrone abschmecken.
Den Boden von Gläsern oder einer Auflaufform mit einer Lage Löffelbiskuits auslegen mit dem Orangen-Limoncello-Saft beträufeln, mit Beeren belegen und Mascarponecreme darüber streichen. Bei Bedarf und je nach Wunsch Vorgang wiederholen.
Bitterschokolade darüber raspeln und im Kühlschrank kühl stellen.
Blühende Ostereier
Für die Ostertischdeko habe ich mir was ganz reizendes einfallen lassen.
Hühnereier im oberen Drittel vorsichtig aufbrechen, den Deckel abnehmen und die Schale auswaschen (das Ei zum Backen oder Kochen verwenden).
Aus Zweigen einer Trauerweide kleine runde Nester formen, mit einem dünnen Draht zusammenbinden.
In die Eierschale eine Blumenzwiebel einsetzen und auf das Nest setzen.
Die restlichen Blumenzwiebel in einen Eierkarton setzen, etwas Erde und Moos darüber geben.
Beim morgendlichen Spaziergang durch die Au habe ich noch ein paar Frühlingsboten mitgenommen und sie in einer kleinen Vase drapiert.
Das Besteck mit einem dicken gelben Wollfaden zusammenbinden, die Stoffserviette mit einem gelben Baumwollband umwickeln und alles nach Lust und Laune positionieren.
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Silvia (Montag, 21 März 2016 15:55)
Tomaten-Vanille-Sauce - das klingt wahrlich experimentell, sieht aber unglaublich gut aus - nun weiß ich schon, was ich kommendes Wochenende ausprobieren werde...